Löwenzahn - Taraxacum officinalE


DIE GENÜGSAME UND KRAFTVOLLE SONNE

Der Uhu verliess den Horst auf seinem Baum und flog zu mir, um mir mitzuteilen,

dass ich die Wurzel dieser kleinen Sonne einnehmen solle.

Bild: Pixabay
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Als Teenager rieb ich mir die Augen und stand auf. Löwenzahn - und dann noch die Wurzel davon - darf man das einnehmen? Ist das nicht giftig? Es war Frühling und die gelben Punkte auf den weiten Feldern leuchteten mir im Sonnengelb entgegen. "Kleine Sonnen", dachte ich mir, "was tragen sie in sich?"

 

Von diesem Traum zu erzählen, wagte ich mich nicht. Über Tage liess er mich nicht los. So suchte ich schliesslich eine Apotheke in Bern auf und fragte nach der Löwenzahnwurzel. Der Apotheker hatte förmlich Freude an meiner Frage - wohl denkend, dass ich irgendeine Schularbeit schreibe. Er zeigte mir die getrockneten Wurzeln und kopierte mir aus seinen alten Büchern die Seiten des Taraxacums.

 

"Aha - Frühjahrskur mit der blutreinigenden Wurzel", dachte ich mir und hatte Freude und Demut, dass der Uhu zu mir gesprochen hatte. Übereifrig grub ich nach den Wurzeln und bereitete mir zur Verwunderung meiner Eltern einen Absud zu, welchen ich täglich für einen Monat einnehmen wollte.

 

 

 

Über ihr Name und ihr Wesen

Der Löwenzahn ist eine genügsame und kräftige Pflanze. Kleinste Ritzen im Asphalt genügen ihr, sich zu entfalten. Ihre Pfahlwurzel, die bis 30 cm in den Boden ankern, vermögen sogar solche Ritze weiter aufzusprengen. Sie versteht es ebenso auf nährstoffarmen wie überdüngten Böden zu gedeihen.

 

Mythos

in der Neunerleikräutersuppe, welche seit jeher zur Frühlingsentschlackung in der Zeit um den Gründonnerstag zubereitet und eingenommen wird, findet der Löwenzahn in einigen Regionen seinen festen Bestandteil.

 


  

 in der Küche


 

Arten und ihre Medizin